Seward

Wie schon erwähnt ist Seward einer der Orte, zu dem fast jeder Alaska Tourist fährt. Dem entsprechend viele Campingplätze gibt es in Seward. Sie sind allerdings eher Ascheparkplätze, die am Fjord liegen und die meisten Plätze haben weder Strom noch Wasser. Die Plätze lassen sich nur online reservieren, da es nirgendwo eine Rezeption gibt. Wir haben uns im Vorfeld keinen Platz reserviert, da wir noch außerhalb der Hochsaison hier sind und erst mal schauen wollen, wie die Plätze aussehen. Wir haben Glück und bekommen einen Platz relativ nah am Hafen und direkt am Fjord. Wahrscheinlich aber auch nur, weil wir den Zwischenstop eingelegt haben und gegen Mittag ankommen, während viele Camper gerade abreisen.

Nachdem wir uns eingerichtet haben, spazieren wir erst einmal in den Hafen, um uns umzusehen und Tickets für eine Bootstour durch die Fjorde zu kaufen. Als erstes sehen wir im Hafen einen Seelöwen, der gerade einen Fisch gefangen hat. Um ihn besser essen zu können, schleudert er den Fisch herum während er zubeißt. Dadurch wird der Fisch in kleinere Stücke gerissen.

Im Hafen gibt es neben dem Bootsticketverkauf noch einige andere Geschäfte, wo man Kajak-, Angel- und sonstige Touren buchen kann. Außerdem noch ein paar Restaurants und Imbissbuden. Insgesamt verströmt das Gebiet aber eher den Charme eines Industriehafens, als eines Touristenortes. Nach dem Ticketkauf spazieren wir am Wasser entlang Richtung „Altstadt“ von Seward. Hier sind es schon ein wenig netter aus, mit einem gewissen Westernstadt Flair, einigen Kneipen und Restaurants. Ich glaube aber, daß niemand wegen dem Ort Seward kommt, sondern alle wegen der Tierwelt und der Natur in den angrenzenden Fjorden.

Es gibt mehrere, unterschiedlich lange, Bootstouren in die Fjorde. Wir haben uns für die 6 stündige entschieden, da diese um 11:30 startet und wir nicht mitten in der Nacht los müssen 🙂

Die Fahrt entlang der Resuraction Bay ist angenehm ruhig. Wir haben uns unsere Wintersachen angezogen (ja hier ist es echt kalt) und einen Sitzplatz an der Reling ergattert, so daß wir einen guten Blick aufs Meer haben. Unser erster Stop ist an einem Gletcher, der vor wenigen Jahren noch bis ins Meer ging, nun aber schon ein ganzes Stück landeinwärts endet.

Ab hier wir das Meer rauer, da der offene Pazifik auf mehrere Fjordmündungen trifft. Dies macht die Tour für Vera sehr anstrengend, da sie Wellengang auf Schiffen nicht wirklich gut verträgt. Allerdings bekommen wir auch einige Highlights zu sehen. Zunächst ein Buckelwale, die an uns vorbei schwimmen.

Dann eine Orka Familie mit Jungtieren. Wie groß selbst diese „kleinen“ Wale sind, kann man ganz gut im Vergleich zu einem Motorboot sehen.

Bevor wir in die Aiyalik Bay einbiegen, sehe wir noch eine große Gruppe Seelöwen, die auf mehreren Felsen verteilt entspannen.

In der Aiyalik Bay ist das Wasser wieder ruhiger, so daß sich auch Vera etwas entspannen kann. Am Ende der Bay erreichen wir einen der großen Gletscher, die noch ins Meer hinein gehen. Ständig knirscht und knackt es und Eisbrocken fallen ins Meer. Hier ein paar Eindrücke.

Seehunde auf den Eisschollen am Gletscher.

Neben dem Gletscher sehen wir an einem Berghang noch eine Bergziege mit ihrem Kitz. Anbei das Suchbild 🙂

Auf der Fahrt zurück kommen wir noch an übermütigen Buckelwalen vorbei, die mit ihren Fluken gerne rumplantschen.

Es war insgesamt eine tolle Bootstour, aber man sollte einigermaßen seefest sein, da es sonst mit 6 Stunden eine lange Strapaze sein kann. Zurück im Hafen sehen wir dann noch einen Seeotter, der genüßlich einen Fisch verspeist.