Nachdem uns eine nette deutsche Auswanderin, die bei unserem Vermieter arbeitet, unseren Camper erklärt hat und wir alle bürokratischen Akte hinter uns gebracht haben, geht es los mit unserem Wohnmobil, an dem alles „American Size“ ist. Die Motorhaube des F-350 Pick-Up ist bestimmt 1,40 hoch, selbst ich muss das Trittbrett nutzen, um auf den Sitz zu gelangen und die Kombination mit Kabine ist 3,50m hoch und 7,58m lang. Typisch amerikanisch ist auch das V8-blubbern, wenn man den Schlüssel umdreht.
Wo geht die erste Fahrt hin, wenn man mit dem Wohnmobil in Amerika unterwegs ist? Richtig, zu Walmart, um sich mit allem Wichtigen einzudecken. Da das Wohnmobil eigentlich ganz gut ausgestattet ist, kaufen wir hauptsächlich Lebensmittel und ein paar Kleinigkeiten. An der Kasse merken wir sofort, dass Alaska ein teures Pflaster ist. Der Einkauf, der uns über die nächsten paar Tage bringt, hat knapp 300$ gekostet.
Gut ausgestattet geht es sodann auf den Weg. Wir haben lange hin und her überlegt, ob wir erst Richtung Süden nach Seward oder lieber Richtung Norden nach Fairbanks fahren sollen. Da der Wetterbericht für den Norden für die nächsten Tage leicht besser ist, entscheiden wir uns für den Norden. Schon wenige Kilometer außerhalb von Anchorage wird es sehr ländlich und man kommt nur noch selten an kleineren Ortschaften vorbei. Circa 1,5 Stunden, nachdem wir Anchorage verlassen haben, hat Vera unseren ersten Elch am Straßenrand entdeckt. Leider ist er sofort abgehauen, als wir uns langsam genähert haben.
Vera hat auch noch einen Schwarzbären im vorbei fahren gesehen, der allerdings schon weg war, nachdem wir gewendet hatten.
Zunächst wollten wir an einem kleinen See direkt am Highway übernachten. Aber nachdem wir in das zu dem Campingplatz gehörende Restaurant gegangen waren, haben wir es uns schnell anders überlegt. Zum einen wollten sie 45$ für einen Schotterplatz mit Strom und zum anderen habe ich noch nie einen Laden gesehen, auf den das Wort schmierig so sehr gepasst hat. Da hätten wir uns in der Nähe nicht wohlgefühlt. Darum entschließen wir uns nach Talkeetna zu fahren, dass am Ende einer 16 Meilen langen Stichstraße liegt. Der Umweg hierhin hat sich aber voll gelohnt. Talkeetna ist ein netter, kleiner, touristisch genutzter ehemaliger Handelsposten. Dort haben wir einen sehr schönen Stellplatz direkt an einem Fluß für 25$ bekommen und konnten im Ort auch noch sehr lecker zu Abend essen.