Malbork (Marienburg)

21.08.2020 – Unsere nächste Etappe führt uns in das nahe gelegene Malbork. Hier hat der Deutsche Orden im Jahr 1270 damit angefangen ein Wehrkloster für den Orden zu bauen. Hieraus ist in den nächsten 170 Jahren die größte, aus Ziegelsteinen gebaute Burg der Welt geworden.
Die Burg ist in ihrer Geschichte nie erorbert worden. Allerdings wurde sie im 15. Jahrhundert dem polnischen König überschrieben und ging dann Ende des 17. Jahrhunderts in den preußischen Besitz über.

Das Areal der Burg ist über 50 Hektar groß, wobei das quadratische Gebäude auf der rechten Seite die sogenannte Hochburg ist, die den Ordensbrüdern und ihrer Dienerschaft vorbehalten waren. Die Gebäude darum waren für Repräsentationszwecke und Audienzen für den Hochmeister des Ordens. Der Deutsche Orden herrschte im Mittelalter über ein Gebiet, das in etwa der Hälfte des heutigen Polens entspricht. Der linke Teil der Burg war der öffentliche Teil mit Stallungen, Warenlagern etc.

Die Burg heißt Marienburg, weil der Deutsche Orden die Jungfrau Maria verehrt hat. Aus diesem Grund ist an der Außenseite der Kirche der Hochburg ein Marienbildnis angebracht, welches ca. 8,60 m hoch ist. Auch überall sonst in der Burg befinden sich Marienbildnisse.

Die Räume der Burg, sowohl in der Privatgemächern der Ordensoberen als auch in den Versammlungsräumen, wurden nicht nur durch offenes Feuer geheizt, sondern auch durch im Keller befindliche Öfen, deren warme Luft durch ausgeklügelte Rohrsystem in Bodenöffungen der Räume geleitet wurde.

Interessanterweise hatten auf der gesamten Burg nur zwei Personen ein privates Plumsklo: der Großmeister des Ordens und der Küchenchef (was wohl die Bedeutung des Essens unterstreicht 🙂 ).
Die Ordensbrüder mußten über eine ca. 50 Meter lange Brücke vom Hauptgebäude der Hochburg zu einem „Kloturm“ (ich weiß nicht mehr wie er wirklich hieß, es ist der Turm im Vordergrund mit dem vielen Efeu) laufen. Dort waren in einem großem Raum Holzkabinen mit Donnerbalken aufgebaut, damit man seine Privatsspähre hatte. Die Fäkalien sind dann über 17 Meter in den darunter liegenden Wassergraben gefallen, wodurch es wahrscheinlich einigermaßen geruchsfrei war.