5. Woche Port Arthur – Arthurs Lake

26.02.2024
Es ist Montag und somit wieder ein Wandertag. Heute wollen wir zum Cap Raoul wandern. Die Beschreibungen des Weges sind recht unterschiedlich von „Schwierig“ bei Komoot bis „Gut zu laufen“ bei All Trails. Wir sind auf alles gefasst, haben genug zu trinken und etwas zu Essen eingepackt. Wie sich herausstellt ist der Weg super präperiert, ca. 16,5 km lang, man muss 575 Höhenmeter überwinden, braucht etwas weniger als 5 Stunden (inkl. Fotopausen, excl. Essensrast)und ist total schön. Es geht zu 95% durch schattige Wälder und Buschland und die Ausblicke, die man an der Küste hat, sind phantastisch. Dazu haben wir noch das perfekte Wanderwetter, was will man mehr.

Abends sitzen wir noch gemütlich vor unserem Wohnmobil und genießen das schöne Wetter.

27.02.2024
Wir gönnen unseren müden Beinen heute etwas Pause, gehen in Sorell einkaufen und fahren dann nach Triabunna. Von hier werden wir morgen früh nach Maria Island fahren. Ansonsten haben wir nur ein Eis am Hafen gegessen, etwas in der Sonne gesessen und lecker zu Abend gegrillt. Auf den besonderen Wunsch einer einzelnen Dame hin habe ich jetzt auch eine Karte eingefügt, auf der ihr grob verfolgen könnt, wo wir gerade sind. Die Karte findet ihr auf der Startseite unter „Weitere Links“ oder hier. Die Buchstaben stellen unseren jeweiligen Übernachtungsort da. Ich bin mit der Darstellung nicht wirklich glücklich, konnte aber bisher noch keinen schöneren Weg der Darstellung finden.

28.02.2024
Um 10:00 geht es mit der Fähre los nach Maria Island. Es ist zwar windig und ein wenig wellig, aber dank der relativ kurzen Strecke übersteht Vera die Überfahrt gut. Maria Island war früher eine Bewährungsinsel für Strafgefangene, die in die Freiheit entlassen werden sollten und ist mittlerweile ein National Park. Man kann hier übernachten, muss aber sein eigenes Trinkwasser mitnehmen, da es vor Ort keines gibt. Die Insel ist bekannt für zwei Dinge: die Painted Cliffs und seine Tierwelt. Deswegen hoffe ich heute endlich Wombats zu sehen, obwohl es mit 26°C recht warm wird und Wombats keine Wärme mögen.

Um die Painted Cliffs gut sehen zu können, ist es am besten wenn Niedrigwasser ist. Leider ist es heute erst umd 18:50, die letze Fähre zurück geht aber bereits um 16:15. Wir wollen das Wasser trotzdem erst einmal ein wenig ablaufen lassen und nehmen zunächst den Rundwanderweg zu den Fossil Cliffs. Hier sind jede Menge versteinerte Muscheln in den Felsen zu sehen. Auf dem Weg dahin sehen wir ein paar Kängurus, die im Schatten dösen.

Nach einem kurzen Mittagssnack in Darlington, wo früher die Gefangenen wohnten, machen wir uns auf den zweiten Rundwanderweg Richtung Painted Cliffs. Beim laufen über die Insel haben wir zwar überall Wombat Kot und Höhlen gesehen (Wombats wohnen unterirdisch), aber leider bisher noch keinen Kotverursacher 😔.


Aufgrund des Wasserstandes ist der Zugang zu den Painted Cliffs ein wenig mit klettern verbunden, stellt aber dank rutschfester Schuhe kein großes Problem dar und man wird mit wunderschönen Klippen. belohnt.

Es ist immer noch sehr warm und ich habe schon fast meine Hoffnung aufgegeben heute einen Wombat zu sehen, als ein paar Meter vor uns auf einmal ein Wombat am Wegesrand langläuft 🤩. Ab diesem Zeitpunkt sehen wir entlang unseres Weges zu Fähre immer mehr Wombats entweder grasen, oder nach Wurzeln graben. Der Tag ist gerettet!!

Auf der Toilette vom Zeltplatz der Inseln sieht Vera eine Beutelratte, die schnell entschwindet. Ein paar Meter weiter sehen wir dann eine Weitere im Gebüsch.

Zurück im Hafen gibt es zur Feier des Tages Fish & Chips. Spannend dabei ist, daß man aus drei verschiedenen Fischsorten (keine davon ist Kabeljau) und zwei Panaden auswählen kann. Auf jeden Fall stylisch in der Papiertüte und sehr lecker.

29.02.2024
Es kommt uns gar nicht so vor, aber wir sind jetzt schon 1 Monat unterwegs. Wir fahren die Küste hinauf mach Bicheno. Auf dem Weg dahin machen wir einen Abstecher zum Freycinet Nationalpark, in dem die Wineglas Bay, eines der touristischen Highlichts Tasmaniens, liegt. Viele Instagrammer müssen sich früh morgens auf den Weg machen, um nach einer Kletterpartie auf einen Berg, sich mit der Wineglas Bay beim Sonnenaufgang zu fotografieren. Wir nehmen nur den normalen Weg zum Viewpoint, der sehr schön angelegt ist. Der Blick auf die Bay ist auch schön, aber wenn wir ehrlich sind, haben wir schon sehr viele tolle Strände in Tasmanien gesehen. Warum dieser so besonder ist, ist uns nicht ganz klar.

In Bicheno gehen wir nach dem Einchecken auf dem Campingplatz zum Blow Hole. Obwohl gerade Ebbe ist, kommen regelmäßig gewaltige Fontänen aus dem Felsen geschossen.

Im Anschluß wandern wir die Küste auf einem gut gemachten Weg über die Felsen entlang. Dank des starken Wellengangs und der mit rotem Flechten besiedelten Granitfelsen haben wir immer wieder neue, schöne Blicke auf die Küste.

Es soll hier in Bicheno auch eine Pinguinkolonie in der Nähe des Blow Holes geben. Darum gehen wir zum Einbruch der Dunkelheit an die Küsten zurück, können aber leider keine Pinguine entdecken. Dafür läuft auf dem Weg zum Blow Hole ein Echidna vor uns über die Straße.

01.03.2024
Für die nächsten zwei Nächte hatten wir uns einen stadtnahen Campingplatz in Hobart gebucht. Also geht es heute wieder zurück in den Süden. Damit wir nicht die gleiche Strecke zweimal fahren, nehmen wir jetzt den Weg durch das Landesinnere. Dabei kommen wir durch alte Orte wir Ross und Oatlands, die sich den Charme des 19. Jahrhunderts ein wenig erhalten haben. Oatlands ist einer der wenigen Orte, in denen sehr viele Häuser aus Sandstein gebaut wurden. Die meisten Häuser hier sind eher aus Holzständerwerk mit Verkleidung gebaut.

02.03.2024
Wie schon erwähnt ist Samstags immer der Saramanca Markt in Hobart. Also schwingen wir uns in einen Bus und fahren nach Hobart City. Auf dem Markt gibt es viele Stände mit lokalen handwerklichem oder künstlerischem Angebot. Am häufigsten sind aber die unterschiedlichsten Gin Destillen und tasmanischer Honig. Besonders gut gefallen hat uns ein Stand an dem man gegrillte Jakobsmuscheln am Spieß für umgerechnet 8 € bekommt. Echt lecker.

Die Stadt selbst ist eine Mischung aus alten und neuen Gebäuden. Was uns beim bummeln aufgefallen ist, daß es hier überdurchschnittlich viele Outdoor Geschäfte gibt. Wahrscheinlich müssen sich viele Touristen erst einmal für das unerwartet kühle Wetter neu einkleiden.

Am Nachmittag klart das Wetter auf, darum entscheiden wir uns noch auf den nahe gelegenen Mt Wellington zu fahren. Dazu fährt man auf einer ziemlich steilen Straße in 20 km vom Meerespiegel auf 1276 m Höhe. Der Blick von da oben ist phantastisch. Es ist nicht 100%ig klar, trotzdem können wir neben Hobart auch Bruni Island und die Halbinsel von Port Arthur sehen. Leider hat es da oben nur 8°C und es ist stark windig. Ansonsten wären wir gerne noch ein wenig gewandert, da auch die Landschaft da oben sehr schön ist.

03.03.2024
Es hat die ganze Nacht gestürmt und auch jetzt weht eine ziemlich steife Brise. Über Mt Wellington ziehen sich die Wolken zusammen und Regen zieht auf. Das Zeichen, das wir uns auf den Weg machen sollen.

Unser erstes Ziel für den Tag ist das MONA (Museum of Old and New Arts). Die Kunst, die Gebäude und das Gelände gehören einem reichen Tasmanier, der die Kunst allen Tasmaniern zeigen möchte. Tasmanische Einwohner können deswegen das Museum umsonst besuchen. Für alle Anderen kostet es 38$. Da schon alleine das Gebäude toll sein soll (fast ausschließlich unter der Erde) geben wir uns heute etwas Kultur. Ehrlicherweise kann ich häufig mit Kunst nichts anfangen, aber ich habe ein paar Werke, die mich angesprochen haben, hier eingefügt.

Nach ca. 1 3/4 Stunde reicht es uns mit der Kultur und wir machen uns wieder auf den Weg Richtung Norden. Es ist weiterhin sehr stürmisch, weswegen ich mich bei der Fahrt sehr konzentrieren muss, da das Wohnmobil sehr Seitenwindempfindlich ist. Dafür finden wir einen sehr schönen Stellplatz am Arthurs Lake, auf dem außer uns nur ein weiteres Wohnmobil steht. Der See liegt auf ca. 900 m Höhe, so daß es bei unserer Ankunft am Nachmittag bereits nur 7 °C sind, die in der Nacht auf 4 °C runter gehen. So können wir unsere Dieselheizung zum ersten Mal gut testen.