04.03.2024
Von Arthurs Lake führt der Weg über eine Hochebene vorbei am Great Lake, der wirklich groß ist. Beim fahren merkt und sieht man, daß Zentraltasmanien voller Berge ist. Die Straßen sind wie früher in Norwegen, zwar schon Zweispurig aber im Zickzack um jede Bergfalte herum. Unser erster Stop des Tages ist der Liffey Wasserfall. Der Weg dahin sind ist eine 6 km lange, steile, 1,5 spurige Schotterpiste mit Schlaglöchern. Glücklicherweise begegnen uns nur „normale“ Autos auf der Strecke. Beim Wasserfall selbst sieht man, daß es in den letzten Wochen nicht wirklich geregnet hat. Es fällt dem entsprechend nur ein dünnes Rinnsal.
Unser nächster Halt ist die Marakoopa Höhle in der ein Abschnitt von Glühwürmchen besiedelt ist. Die Höhle selbst ist eine mittelschöne, kleine Tropfsteinhöhle. Der Höhlenteil mit den Glühwürmern ist aber wirklich beeindruckend. Wenn das Licht ausgemacht wird, herrscht tiefschwarze Nacht. Nur an der Höhlendecke sieht man überall das Glühen der Würmer. Leider kann und darf man das nicht fotographieren. Wir haben heute auch gelernt, daß der Wurm nur das Larvenstadium ist. In diesem Stadium lebt der Wurm 10 Monate lang. Danach wird daraus eine Fliege, die nur 6 Tage lebt und in der Zeit die Eier für die nächste Generation legen muss.
Nachdem wir gegen 17:00 unser Ziel, der Campingplatz am Craddle Mountain erreicht und eingecheckt haben, fahren wir noch ein Stückchen in den National Park (in den Haupteil des Parks dürfen wir mit dem Wohnmobil nicht und müssen morgen einen Shuttlebus nehmen). Dafür sehen wir dann, warum der Craddle Mountain NP das beliebteste Ziel auf Tasmanien ist. Wir sehen rund um eine Lodge drei Wombats, zwei Platypus und bei einem Spaziergang entlang eines Baches in der Nähe haben wir auf einer Brücke eine besondere Begegnung. Wir wollen die Brücke in eine Richtung überqueren, ein Wombat in die andere Richtung. Höflicherweise ziehen wir uns zurück und setzen uns am Ende der Brücke auf eine Bank. Der Wombat kommt uns dann ganz entspannt entgegen, zuckt kurz an meinen Füßen und trottet dann gemütlich weiter.
05.03.2024
Der Himmel ist bewölkt und es ist recht frisch, deswegen haben wir es nicht so eilig aufzustehen und in den Park zu fahren. Da alle 10 Minuten ein Shuttle fährt und die Haltestelle nur 5 Minuten von unseren Stellplatz entfernt ist, müssen wir auch nicht so genau auf die Uhr schauen. Gegen 11:00 sind wir an der Endhaltestelle des Shuttlebusses, dem Lake Dove. Um diesen Weg führt ein 6 km langer Rundweg, den wir als Erstes nehmen. Auf dem Rundweg hat man immer wieder einen schönen Blick auf den Mt Craddle und den See. Der Weg ist sehr schön gemacht und geht zu einem großen Teil durch den Wald.
Kurz vor dem Ende des Rundweges ist ein altes Bootshaus am Seeufer. Dieses Bootshaus samt See und Mt Craddle ist wohl das meist fotografierte Bild von Tasmanien. Jeder der vorbeikommt muss sich erst einmal instagrammabel positionieren.
Wir nehmen als nächstes den Abzweig Richtung Lake Lilla und Ronny Creek. Am Ronnys Creek soll man am besten Wombats sehen können. Da es aber gerade erst 13:30 ist und Wombat in der „Mittagshitze“ nicht rauskommen, machen wir erst einmal eine Mittagspause am Lake Lilla.
Obwohl wir bummeln sind wir schon um 14:45 am Ronnys Creek und es sind noch keine Wombats zu sehen. Deswegen machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Waldheim, wo Hütten zum übernachten am Waldrand stehen. Kurz nach Drei beschließen wir wieder zurück zum Ronnys Creek zu gehen. Zur Vorbereitung hole ich schon mal meine Kamera aus dem Rucksack. Kaum habe ich sie in der Hand kommt bereits der erste Wombat aus dem Gebüsch. Von da ab sehen wir alle paar Meter einen neuen Wombat. Einige scheinen sich an Menschen überhaupt nicht zu stören, den sie grasen direkt an den Holzstegen, die durch das Gebiet führen.
06.03.2024
Unser erster Stop am heutigen Tag ist der Ort Sheffield. Diese kleine Stadt lag in den 1980er Jahren im Sterben, als der größte lokale Arbeitgeber, eine Mine, geschlossen wurde. In einer Stadtsitzung hat man sich überlegt, wie man Sheffield interessant machen könnte, damit zum Beispiel Touristen vorbei kommen. Es wurde entschieden aus Sheffield eine Outdoor-Kunst Stadt zu machen, in dem viele Häuserwände bemalt wurden. Mittlerweile gibt es sogar eine Outdoor-Kunst-Galerie. Ein Bummel durch den Ort macht richtig Spaß, da man überall neue Gemälde entdeckt.
Weiter geht es nach Launceston in die Cateract Schlucht, die nahe der Innenstadt liegt. Launceston ist die zweitgrößte Stadt in Tasmanien, aber wenn man an der Schlucht ist, merkt man es überhaupt nicht. Über die Schlucht fährt eine Sesselbahn, die angeblich die weltweit größte Spanne zwischen zwei Stützen bei Sesselbahnen hat. Natürlich fahren wir mit der Bahn über die Schlucht, um dann entlang der Schlucht ein wenig zu wandern. Auf der anderen Schluchtseite laufen viele Pfauen samt Küken herum. Über den Fluss in der Schlucht führt auch eine Hängebrücke. Da wir ein Return-Ticket gekauft haben, fahren wir nach unserem Spaziergang erst wieder mit der Sesselbahn, um dann noch mal die Hängebrücke zu überqueren. In der Schlucht ist auch ein kostenloses Freibad, aber obwohl es relativ warm ist, sind wir nicht richtig in Schwimmlaune.
Am Stadtrand von Launceston ist auf einem ehemaligen Farmgelände ein großer Stellplatz, bei dem man Stellplätze ohne Strom nicht reservieren kann. Deswegen versuchen wir unser Glück dort. Auf dem Weg dahin sehen wir, daß hinter dem nächsten Hügel ein Waldbrand ist. Vera ist es ein wenig mulmig nur ein paar Kilometer entfernt zu campen, aber da ein Fluß dazwischen liegt, der Rauch in eine andere Richtung zieht und wir einen sehr schönen Stellplatz finden, entscheiden wir uns dort zu übernachten. Wir können bist zum späten Abend mehrere Hubschrauber sehen, die den Waldbrand bekämpfen. Am nächsten Morgen ist der Brand zwar noch nicht gelöscht, aber die Rauchentwicklung deutlich geringer.
07.03.2024
Wir machen uns noch mal in Richtung Osten auf den Weg. Der letzte Punkt auf unserer Besichtigungsliste ist die Bay of Fire, die schöne Strände und tolle Felsen haben soll. Heute wollen wir aber zunächst nördlich davon in den Mt William NP fahren, der auch sehr schöne Campingplätze am Meer haben soll. Direkt auf dem ersten Campingplatz finden wir einen tollen Stellplatz unter Bäumen mit Blick aufs Meer. Außer uns sind nur noch 4 weitere Wohnwagen auf dem Platz. Der dazu gehörige Strand zieht sich ewig in beide Richtungen und es ist außer Anglern direkt am Übergang kein Mensch am Strand zu sehen. Dafür hoppeln überall auf dem Platz Wallabys herum.
08.03. & 09.03.2024
Vera ist heute schon früh aufgestanden, da sie den Sonnenaufgang über dem Meer fotografieren wollte. Dabei ist ihr dann ein Wallaby vor die Kamera gelaufen.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu Bay of Fire. Der Weg dahin geht über ca. 80 km Schotterpiste, die recht gut in Schuss ist. Obwohl wir relativ früh (gegen Mittag) ankommen, sind alle Stellplätze auf allen Campingplätzen (es sind insgesamt 5) mehr oder weniger belegt. Das liegt wahrscheinlich daran, daß hier am Montag ein Feiertag ist, die Bay ein beliebtes Ziel ist und die Campingplätze alle umsonst sind. Wir hätten zwar zur Not noch ein Plätzchen für unser kleines Wohnmobil finden können, aber es ist uns einfach zu voll.
Da hatte uns der Campingplatz der letzten Nacht doch viel besser gefallen. Zunächst fahren wir nach St. Helens, um zu sehen ob dort ein schöner Platz ist. Aber leider hat es uns auch da nicht so gut gefallen. Dafür entdecken wir eine Fish & Chips Bude am Hafen und essen erst einmal lecker zu Mittag. Dabei überlegen wir, wo wir jetzt hinfahren sollen. Wie gesagt haben wir keine weiteren besonderen Ziele mehr und unsere Fähre geht erst am 11.03. Deswegen entscheiden wir uns, wieder zurück zum schönen Campingplatz zu fahren und dort „zwei Tage Urlaub“ zu machen. Der Platz ist aufgrund des langen Wochenendes nun auch voller aber wir finden wieder einen sehr schönen, ruhigen Stellplatz. Da uns das Wetter hold ist, gehen wir sogar schwimmen. Das Wasser ist im ersten Moment zwar recht frisch, mit der Zeit aber ganz angenehm. Außerdem gehen wir die ganze Bucht ab um zu sehen, was dahinter kommt. Was soll ich sagen, eine weitere menschenleere Bucht. Ansonsten genießen wir die Ruhe und nachts den phantastischen Sternenhimmel.
10.03.2024
Morgen geht’s mit der Fähre zurück zum Festland Australien. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Devenport. Die heutige Nacht wollen wir am Tamara Fluß verbringen und uns Tamara Island, ein Vogelschutzgebiet im Tamara Fluss, ansehen. Auf dem Weg Richtung Westen kommen wir durch den Ort Derby, der sich selbst die Hauptstadt des Mountain Bikings nennt. Beim durchfahren können wir extrem viele Mountainbiker sehen. Uns gefällt dieser Felsen am Ortsrand aber viel besser.
Es scheint in Tasmanien ein Problem mit der Versorgung mit Mineralwassersprudel zu geben. Schon in den letzten Wochen finden wir immer weniger Flaschen in den Supermmärkten. Heute mussten wir in drei Lädem stoppen, um ein paar Flaschen zu kaufen.
Wir hatten gehofft ein paar Löffler im Vogelschutzgebiet Tamara Island zu sehen. Leider konnten wir entland des 4 km langen Weges durch das Gebiet keine sehen. Dafür jede Menge Gänse, Enten, schwarze Schwäne (wir haben bisher in Australien noch keinen weißen Schwan gesehen), Schwalben und eine Giftschlange.