9. Woche Port Gibbon – Kalgoorlie

25.03.2024
Wir verlassen die Ostküste der Eyre Halbinsel und fahren nach Elliston auf der Westküste der Halbinsel. In Elliston haben Künstler entlang einer Landzunge Skulpturen aufgestellt. Zusammen mit der schönen Steilküste ergibt das eindrucksvolle Ausblicke.

Ein paar Kilometer weiter nördlich fahren wir dann zur Woolshed Cave. Auch hier ist neben der höhlenartigen Auswaschung der Woolshed Cave die Küste mit ihren weiß-roten Felsen sehr  eindrucksvoll.

Wieder ein paar Kilometer weiter nördlich kann man mit dem Boot zu einer Seelöwen Kolonie fahren und dort mit ihnen schwimmen. Es würde mich schon reizen (Vera schreckt die Bootsfahrt ab) aber der nächste freie Termin ist erst am 27.03. und wir hätten von dort noch mind. 2000 km nach Perth. Außerdem kann man vor Ort nur auf einem Parkplatz übernachten und kann ansonsten den ganzen Tag nicht viel tun. Darum fahren wir weiter nach Norden.

Als nächstes kommen wir an Murphys Haystacks (Heuhaufen) vorbei. Die heißen so, weil im 19. Jahrhundert ein Agrarökonom, der den lokalen Farmern eine bessere Feldwirtschaft beibringen sollte, im vorbei fahren aus der Kutsche die Felsen gesehen hat und meinte: „Dieser Farmer hat aber ordentliche Heuhaufen geschichtet“. 

Witzerweise heißen diese Art von Felsen im englischen Inselbergs.

Am Abend haben wir in Streaky Bay auf der Terrasse  mit Meerblick eines Hotels zu Abend gegessen. Auf dem Rückweg sehen wir noch ein paar Pelikane im Watt stehen.

26.03.2024
Langsam nähern wir uns der Nullarbor (keine Bäume) Ebene. Entlang der Strecke, die über 1300 km lang ist, gibt es außer Road Houses und Aboriginy Communities keine nennenswerte Ansiedlungen. Damit man regelmäßig Pause macht und dabei noch Spaß hat, wurde der längste Golfkurs der Welt in Leben gerufen. Er hat 18 Löcher und geht von Kalgoorie im Westen bis nach Ceduna im Osten und ist 1365 Kilometer lang. Den müssen wir natürlich spielen.

In Ceduna kann sich dafür Golfschläger leihen, die man in Kalgoorie wieder abgibt. Für jedes gespielte Loch kann man sich die Spielkarte stempeln lassen und bekommt dann am Ende ein Zertifikat.

In Ceduna sind die ersten beiden Löcher des Kurses, die wir sofort spielen. Unser Handicap liegt deutlich über Par, aber liegt wahrscheinlich am Untergrund 😂.

Damit wir noch ein bischen Strecke machen, fahren wir weiter nach Penong. Hier gibt es zum einen den letzten „richtigen“ Campingplatz bis wir in Western Australia sind (wo wir übernachten), zum Anderen ein Windmühlenmuseum und das 3. Loch des Golfkurses.

27.03.2024 – 30.03.2024
Am Morgen machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem See der, getrennt durch einen Damm, auf einer Seite Wasser hat und auf der anderen Seite rosa Salzsole. Sieht mit der Drohne ganz nett aus, vom Boden kann man es aber kaum sehen.

Weiter geht’s zur Nullabore Ebene. Es ist nicht so, daß es in der Nullabor Ebene gar keine Bäume. Erst werden es im Laufe der Kilometer immer weniger Bäume, dann ein paar hundert Kilometer nur Büsche und Gras, dann wieder zig Kilometer mit Bäumen, dann wieder nur Büsche und zum Schluß wieder mehr Bäume die zum Great Western Forest werden.

Was lässt sich sonst noch über die Ebene sagen: es gibt einige 100 Kilometer tolle Steilküste, leider ist sie in den letzten Jahren instabil geworden. Früher konnte man direkt an der Klippe campen, jetzt ist es leider überall strengstens untersagt.

Das Gebiet vor der Küste ist eines der größten Meereschutzgebiete Australiens. Hier kommen von Mai bis November Wale, um ihre Jungen aufzuziehen, bevor sie in die Arktis weiter wandern. Für dieses Spektakel sind wir leider zu früh da.

Es gibt scheinbar auch Menschen, die so verrückt sind die Strecke zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück zu legen. Warum man das allerdings macht, ist mir unerklärlich.

Unsere Fahrt wird immer wieder durch Golf an den einzelnen Road Houses unterbrochen. Mit der Zeit werden wir sogar besser und spielen sogar in die Richtung, in die wir wollen 😀.

Es soll entlang der Strecke Wombats, Emus, Kängurus und Kamele geben, wir haben allerdings keine gesehen. Vielleicht liegt es daran, daß die Strecke (vielleicht wegen Ostern) relativ stark befahren ist.

Gewohnt haben wir entweder bei den Road Houses, die alle ein Motel und einen Campingplatz haben, oder auf einem der Rastplätze entlang der Strecke. Hier noch ein paar Eindrücke.

Die Golfbahnen entlang der Strecke waren sehr kurzweilig und sehr unterschiedlich. Ich kann nur jedem, der hier lang fährt, empfehlen, daß die Bahnen spielt.

Was gab‘s sonst noch? Ach ja, wir sind an einem Tag durch zwei Zeitzonen gefahren. An der Grenze zu Westaustralien wir die Uhr um 1 Stunde 45 Minuten (seltsam, ist aber so) vorgestellt. Dann ein paar 100 Kilometer weiter noch mal um 45 Minuten. Liegt vielleicht auch daran, das West Australien keine Sommerzeit hat.
Außerdem mussten wir an der Grenze wieder alles Frische (ausgenommen gepellte Zwiebeln und Knoblauch) und Honig bzw. alle Bienenprodukte entsorgen (wohl wegen einer Bienenkrankheit, die es in Westaustralien nicht gibt.

31.03.2024
Wir sind am heutigen Ostersonntag bereits 2 Monate unterwegs. Die Zeit verfliegt wirklich wenn man viele neue Eindrücke bekommt.

Nach einem gemütlichen Osterfrühstück geht es zu den letzen beiden Löchern des Nullarbor Golfkurses hier in Kalgoorlie. Diese sind zum ersten Mal auf einem „richtigen“ Golfplatz mit grünem Gras, Golfwagen etc. Wir sind erstaunt, daß wir als Anfänger hier spielen dürfen (wenn auch nur zwei Löcher) aber wir sagen die Ozzies so gerne: „No worries“. Den Unterschied zu den Wüstenbahnen, die wir bisher gespielt haben, merkt man sogar als Anfänger. Ich muss sagen, mir macht das richtig Spaß. Witzigerweise finden wir zwischen den Bahnen einige Kängurus. Die warten wahrscheinlich nur darauf, daß die blöden Golfer weg sind, damit sie das frische Grün essen können.

Im Anschluß schauen wir uns das Bergbau Museum an. Am meisten beeindruckt haben uns der ausgemusterte Kipplaster und der Bagger. Die Dimensionen sind schon ganz schön unwirklich. Wenn der Laster voll geladen ist, hat er ca. 22 Tonnen Gestein geladen. Darin findet man ca. 500 Gramm Gold. Aus meiner Sicht ganz schön aufwendig, aber es scheint sich ja zu lohnen.

Nach dem Museum fahren wir noch zum Wasserreservoir, da man von dort einen Überblick über Kalgoorlie hat. Oben findet Vera dann noch eine interessant gefärbte Echse.

Am späten Nachmittag wollen wir noch einer Sprengung im Super Pit, der größten Goldmine der Welt beiwohnen. Die war für 17:00 geplant, wurde aber schon 5 Minuten früher durchgeführt, so daß wir nur noch die Explosion gehört und eine Staubwolke gesehen haben, aber bei der Sprengung selbst gerade erst den Wagen verlassen haben. Der Anblick der Mine ist auch so beeindruckend, insbesondere wenn man die riesigen Bagger und Laster nur in Spielzeuggröße erkennen kann.

Zur Feier des Tages gehen wir Abendessen. Uns ist aufgefallen, daß in den meisten kleineren Städten es immer die Kombi Hotel-Bar-Restaurant gibt, die von den Einheimischen auch gerne zum Ausgehen genutzt wird. Es gibt dann immer eine Theke, an der man Essen bestellt und dann ein Schild mit einer Nummer erhält. An einer weiteren Theke gibt es dann Getränke, die man selber mitnimmt. Das Essen wird dann zum Tisch gebracht. Wir haben in dieser Gastro-Kombi bisher immer sehr gute Erfahrungen gemacht.