3. Woche Devenport – Mt Field National Park

12.02.2024
Um 04:45 werden wir von einer freundlichen Stimme geweckt, die uns mitteilt, daß wir um 05:30 in Devenport auf Tasmanien ankommen und die Entladung der Fähre beginnt. Die Überfahrt selbst war sehr ruhig und angenehm. Sobald wir von der Fähre runter sind, gönnen wir uns erst einmal ein reichhaltiges Frühstück in einem kleinen, bereits offenen Cafe.

Der nächste Stopp ist dann ein Supermarkt in dem wir erst einmal einen Großeinkauf machen und unseren Kühlschrank füllen. Unser letzter Stopp in Devenport ist der Leuchtturm, der mittlerweile in der Sonne strahlt.

Wir haben uns entschieden zunächst in den Westen zu fahren, da man hier Pinguine beobachten kann, die nach der Dämmerung zu ihren Nestern watscheln. Dafür fahren wir entlang einer wunderschönen Küstenstraße zunächst nach Penguin, einen Ort bei dem sich alles um Pinguine dreht, der aber nicht der beste Ausgangspunkt zur Pinguinbeobachtung ist.

Dafür fahren wir weiter Richtung Burnie. Kurz vorher finden wir in Midway am Suphur Creek einen umsonstigen Stellplatz direkt am Strand. Da bis zur Dämmerung noch viel Zeit ist, gehe ich erst mal schwimmen. Ich merke aber sofort, daß wir hier schon in den südlicheren Breitengraden sind, denn das Wasser hat höchsten 18°C. Auch die Luft ist mit 21°C angenehm temperiert.

In Burnie hat man einen Beobachtungsweg direkt an eine Pinguinkolonie mit ca. 250 Zwergpinguinen (Little Blue Penguin) gebaut. Abends erklären dann ehrenamtliche Helfer alles rund um die Pinguine. Sie haben auch rote Taschenlampen dabei, um die Pinguine nicht zu blenden. Nach Sonnenuntergang kommen dann die Küken aus ihren Nestern und rufen lautstark nach den Eltern

13.02.2024
Unser erstes Ziel für den heutigen Tag ist das Fern Glade Platyplus Reserve, in dem man auch tagsüber mit Glück Platypusse sehen können soll. In dem Park ist entlang des Flusses ein Weg durch den Baumfarn Urwald gebaut worden, von dem man immer wieder einen Blick auf den Fluß hat. Der Park ist wunderschön, aber leider konnten wir keinen Platypus entdecken. Wahrscheinlich wären wir besser gestern in der Dämmerung gekommen und dann weiter zu den Pinguinen gefahren.

Wir fahren weiter die Küste entlang, bis wir für die Dip Falls ins Landesinnere abbiegen. Die Dip Falls sind ein Wasserfall, der an einer Wand aus Stangenbasalt herunterläuft, was uns irgendwie an Island erinnert 😉.

Zirka einen Kilometer weiter kann man sich noch ein paar Riesen Eukaliptusbäume ansehen. Der Größte von ihnen hat einen Stammumfang von 16 Metern. Diese Eukalyptusart kann bis zu 90 Metern hoch werden.

Zurück am Meer finden wir im Peggs Beach State Park einen sehr schönen Stellplatz direkt am Wasser, genießen das schöne Wetter und den schönen Blick.

14.02.2024
Von unserem Stellplatz aus konnten wir schon „The Nut“ sehen. Das ist ein alter Vulkan am Ende einer Landzuge. Der Berg ist nur 146 Meter hoch, es gibt jedoch eine Seilbahn die hinauffährt. Da der Fußweg sehr steil ist und wir Lust auf die kurze Fahrt haben, nehmen wir die Seilbahn. Oben gibt es einen 2 km langen Rundweg mit schönen Ausblicken auf die Landschaft. Außerdem kann man dort oben mit viel Glück auch Kücken einer schwarzen Mövenart sehen, deren Name ich leider vergessen habe. Wir haben keine gesehen, dafür aber einen Blue Tongue Lizzard, die größte Echsenart auf Tasmanien.

Weiter geht es zur Westküste mit dem Ziel Arthur River. Dort soll man auf einem State Park Campingplatz abends gut Tiere beobachten können. Der Platz hat uns allerdings überhaupt nicht gefallen. Da wir eh auch Wäsche waschen müssen, haben wir uns für einen in der Nähe gelegenen „richtigen“ Campingplatz entschieden. Auch hier konnten wir vom Stellplatz Wallabys und Känguruhs sehen.

15.02.2024
Der erste Stop des heutigen Tages ist „The edge of the world“. Von hier aus und natürlich weiter südlich von hier, soll die nächste Landmasse auf dem gleichen Breitengrad Feuerland in Argentienen sein. Zumindest ist die Luft hier sehr frisch und das Meer hat einen ordentlichen Wellengang.

Ab hier Richtung Süden wird Tasmanien sehr viel ländlicher und ist hauptsächlich von Urwald bedeckt. Deswegen machen wir einen kleinen Umweg, um noch einmal ordentlich einkaufen und relativ günstig tanken zu können. Danach geht es weiter nach Waratah. In diesem kleinen Ort liegt der städtische Campingplatz an einem Fluss, der zu kleinen Seen aufgestaut wird. In diesen Seen sollen Platypus (Schnabeltiere) leben. Beim Spazierganng nach Sonnenuntergang sieht Vera auch zwei Platypus schwimmen. Es ist aber leider bereits zu dunkel um sie noch fotographieren zu können.

16.02.2024
Vera zieht um kurz nach 07:00 noch mal los, da man Platypus am besten in der Dämmerung sehen kann. Auch diesmal hat Sie Glück und es ist bereits hell genug, daß man die kleinen Kerlchen fotografieren kann.

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es weiter Richtung Süden, wo wir in Zeehan, einer alten Siberminenstadt, einen Stopp für eine Wanderung zum Spray Tunnel einlegen. Dieser Tunnel wurde von der Silbermine als Abkürzung durch den Berg angelegt und ist nur 100 m lang. In dem Tunnel leben Glühwürmchen (leider nur ein paar). Glühwürmchen sind hier wirklich durchsichtige Würmer, die in feuchten, dunklen Ecken leben und durch ihr Glühen Nahrung anlocken.

Ziel für den heutigen Tag ist Strahan, der südlichste Ort den man im Westen von Tasmanien ereichen kann. Danach ist alles South West National Park, der nicht für Menschen erschlossen ist und fast ein Viertel von Tasmanien abdeckt. Es gibt nur einige, wenige Wanderpfade in Teile dieses National Parks. In Strahan selbst finden wir keinen Stellplatz, da Wochenende ist und zusätzliche campende Rentner Hochsaison haben. Aber in Macquarie Heads, einem kleinen State Park an der Mündung des Macquarie Harbours finden wir einen schönen Stellplatz 50 m vom Strand entfernt, der zu einem Spaziergang einlädt (Wasser ist hier ganz schön kalt).

17.02.2024
Ab jetzt geht es Richtung Osten ins bergige Inland. Unser erster Stopp ist in Queenstown, einer kleinen Eisenminen Stadt. Von hier aus kann man mit einer alten Dampfeisenbahn in den Dschungel fahren, war uns aber zu voll. So haben wir nur kurz Vorräte aufgefrischt und sind weiter Richtung Osten.

Die Straße ist jetzt etwas für Menschen die gerne Slalom und Achterbahn fahren. Es geht rauf, runter, links rechts, so daß wir selten schneller als 65 km/h fahren. Auf den Straßen hier in Tasmanien, kann man (leider) auch gut sehen, welche Tiere im aktuellen Gebiet gerade am häufigsten vorkommen, da diese dann gehäuft als Kadaver auf der Straße liegen. Auf diese Weise haben wir auch schon einen tasmanischen Teufel gesehen.

Um die Beine zu bewegen machen wir einen Stop am Frenchmans Cap Trail Head. Dies ist einer der wenigen Wanderwege in den South West NP, für den man ca. 5 Tage braucht. Deswegen haben wir aber nicht gestoppt, sondern weil nach ca. 15 Minuten auf dem Weg eine kleine Hängebrücke kommt, die wir gerne probieren wollten.

Die Nacht wollten wir am Lake St. Clair verbringen, aber auch hier sind bereits alle Plätze reserviert. Wie es scheint müssen wir jetzt wirklich im voraus planen und uns Stellplätze buchen. Das haben wir dann direkt für die nächsten zwei Nächte im Mt. Fields NP gemacht. Für heute finden wir einen Stellplatz am Fluss Derwent, der einfach mitten in der Natur ist aber dafür umsonst. Als es dunkel wird schieße ich ein Foto vom Mond. Daran kann man gut erkennen wir klar die Luft hier ist.

18.02.2024
Wie gestern schon erwähnt geht’s heute weiter zum Mt.. Fields NP. Wir haben gestern bereits einen Stellplatz für zwei Tage gebucht, so daß wir ganz entspannt durch die Gegend trödeln können. Auf dem Weg kommen wir an einer kleinen Farm vorbei die Eier und Honig verkauft. In den Wäldern hier stehen überall Kästen mit Bienenvölkern, deswegen wollen wir mal probieren, wie der Honig schmeckt. Witzigerweise kommt der Eigentümer aus Castrop Rauxel, ist aber schon mit 12 von seiner Familie abgehauen und durch die Welt getingelt.

Unser Campingplatz ist etwas künstlerisch alternativ angehaucht. So ist z.B. die einzige Dusche in einem Dixie Gehäuse in einem kleinen Hain eingebaut. Sie ist aber sehr sauber und das Wasser schön warm. Die Waschmaschine befindet sich in einem Pferdeanhänger. Es laufen auch überall tasmanische Hühner herum. Insgesamt ist die Anlage total nett und mal was Anderes.

Um uns am Nachmittag noch ein wenig die Beine zu vertreten, wandern wir vom Campingplatz in den Mt. Field Park und dort zu ein paar Wasserfällen. Schon wenige Meter im Park sehen wir einen Echidna (Ameisenigel). Das soll das am weitesten verbreitete Säugetier in Australien sein, wir sehen es heute allerdings zum ersten Mal.