08.04.2024
Um 08:15 verlassen wir bereits den Campingplatz, da wir um 09:00 den Inspektionstermin haben. Die Werkstatt zu der wir fahren hat einen Drive-In Service. Man fährt vor, es kommt jemand mit einem Tablet zum Auto, man bespricht kurz die geplanten Arbeiten, gibt den Schlüssel ab und geht. Unser Service Mitarbeiter ist witzigerweise Deutscher, der der Liebe wegen nach Australien ausgewandert ist. Wir überbrücken die Inspektionszeit mit einem leckeren Frühstück in einem kleinen Cafe in der Nähe. Beim Abholen schaltet der Service Mitarbeiter uns noch Apple Car Play frei (den Menüpunkt hatte ich nirgendwo gefunden), so daß wir endlich Google Maps direkt auf dem Autobildschirm sehen können und nicht, wie bisher immer auf‘s Handy schauen müssen.
Mit Vorräte auffüllen kommen wir erst gegen 13:30 los und machen uns auf den Weg Richtung Südwesten, da wir uns als nächstes die Südküste Westaustraliens ansehen wollen. Am späteren Nachmittag kommen wir beim Statues Lake, einem grünen Salzsee, an, der im Nachmittagslicht schön leuchtet.
Über Nacht stehen wir im nahen Kondinin auf einem ruhigen Rastplatz in der Nähe einer öffentlichen Toilette.
09.04.2024
Unser Ziel für den heutigen Tag ist der Wave Rock. Vorher machen wir aber einen Stop in Hyden, da der Wave Rock nur 80 km entfernt ist und man normalerweise nicht vor 11:00 auf einen Campingplatz kommt. In Hyden bummeln wir ein wenig durch den Supermarkt und entdecken an einem Parkplatz diese Metallskulpturen.
Als wir gegen 11:00 am Campingplatz ankommen, müssen wir feststellen, daß ausgerechnet an diesem Campingplatz die Anreise erst ab 12:00 ist. Damit wir nicht dumm rumstehen fahren wir zur Mulkas Cave. Zur dieser „Höhle“ (es ist eigentlich ein hohler Felsen) gibt es eine Geschichte. Angeblich gab es einmal ein Aborigine Paar, daß aus zwei verfeindeten Stämmen stammte. Als das Paar ein Kind bekam, wurden sie von beiden Stämmen verstoßen und mußten jahrelang in der Höhle leben. An der Wand kann man Aborigine typische Handabdrücke sehen und an einer Stelle ist die Wand Russ geschwärzt.
Als nächstes wandern wir auf den nahe gelegen Kalari Felsen, von dem man einen guten Ausblick hat.
Gegen 12:30 sind wir wieder zurück am Campingplatz und können endlich einchecken. Zwei Plätze neben uns steht bunt bemalt ein baugleiches Wohnmobil wie das, mit dem wir vor 20 Jahren in Australien unterwegs waren. Ich spreche das Paar an, daß mit dem WoMo unterwegs ist. Es sind deutsche Rentner, die das WoMo 2019 für ihren Sohn, der damals ein Auslandssemester in Australien gemacht hat, gekauft haben. Das WoMo ist bereits 23 Jahre alt und hat mehr als 400.000 km auf der Uhr, tut aber weiterhin gut seinen Dienst.
Das Paar will jedes Jahr für ca. 2 Monate nach Australien kommen und dann mit dem WoMo etappenweise um den Kontinent fahren.
Wir gehen mit den Beiden zum Wave Rock und zum Hippopotamus Rock und quatschen abends nach dem Abendessen noch nett.
Vorher gehen wir aber noch zum Lake Magic, um dort in einem Salzwasser Bassin zu schwimmen. Der Auftrieb ist nicht ganz so stark wir im Toten Meer, aber man schwebt schön in dem Wasser. Der Lake Magic selbst hat auch eine grüne Färbung.
10.04.2024
Heute ist ein reiner Fahrtag nach Esperance. Wir kürzen die Fahrstrecke ab in dem wir ca. 130 km über Schotterpiste nach Cascade fahren.
11.04.2024
Esperance und der nahe gelegene Cape Le-Grande NP stehen in dem Ruf die schönsten Strände Westaustraliens zu haben. Das dieser Ort beliebt ist merkt man schon daran, daß er sechs Campingplätze hat und das der Campingplatz in der Lucky Bay (im NP) bis zum 28.04. ausgebucht ist. Wir stellen uns also darauf ein nur einen Tagestrip in den Cape Le-Grande NP zu machen, dann noch den Great Ocean Drive lang zu fahren und dann irgendwo in der Nähe einen Campingplatz zu finden. Doch fast von Anfange an steht der Tag unter dem Motto: „Strand und Tiere“. Hier eine Auswahl aus dem NP.
Und diese Bilder sind entlang des Great Ocean Drive entstanden:
Da wir wegen der Fotostopps kaum vorwärts kommen, ist es schön später Nachmittag als wir die Ocean Drive Runde beendet haben. Jetzt noch einen Campingplatz entfernt von Esperance anzufahren macht keinen Sinn mehr. Wir schauen in Esperance aber die ersten beiden Pätze die wir anfahren sind bereits ausgebucht. Bevor wir die Anderen alle abklappern entschließen wir uns, auf dem Overflow Stellplatz (Versteigerungsgelände für Schafe und Kühe) zu übernachten. Der liegt zwar nicht toll, hat aber super Toiletten und Duschen und was braucht man für eine Nacht mehr.
12.04.2024
Eigentlich wollen wir heute ins 180 km entfernte Hopetoun fahren, um dort auf einem Campingplatz am Meer zu bleiben. Auf dem Weg dahin kommen wir aber an dem Abzweig zum Stokes NP vorbei. Da es nicht weit ist, wollen wir den Abstecher machen und den Park anschauen. Im Park gibt es auch einen Campingplatz, der schön am Meer gelegen ist und freie Plätze hat. So entschließen wir uns spontan hier zu bleiben. Auf unserem Stellplatz tummeln sich kleine grüne Vögel herum und am nahe gelegenen Wasser finden wir ein paar Pelikane.
Da der Tag noch jung ist, gehen wir auf einen Wanderweg durch den Busch. Dort gibt es Pflanzen, die aussehen wir Palmen, aber keine sind. Es ist eine Art, die man schon in 100 Millionen Jahre alten Versteinerungen gefunden. Ansonsten ist der Weg schön gemacht, es gibt aber nichts besonderes zu entdecken außer ein paar Vögeln entlang des Weges
Zurück am Campingplatz sieht Vera noch eine Tiger Snake über die Straße schlängeln. Da bewährt sich wieder unser Standardspruch, wenn wir in der Natur rumlaufen: „Bewahre die Schnaken“ (engl. Schilder: „Beware of snakes“) 😉.
Es gibt auf dem Campingplatz die üblichen Grillplätze mit Gasgrill. Da eine der beiden Grillhütten sehr schön gelegen mit Blick aufs Meer ist und wir schon immer mal diese Grillplätze ausprobieren wollten, grillen wir heute mal auf dem Campingplatzgrill. Das geht wirklich prima. Das einzige Manko ist, daß es den ganzen Tag bewölkt war und die Lampe in der Hütte solarbetrieben ist. So wurde es just in dem Moment, als wir fertig mit essen waren, dunkel und wir waren froh, daß wir die Taschenlampe dabei hatten.
13.04.2024
Zur Abwechselung ist heute mal wieder ein Fahrtag. Als wir den Stokes NP verlassen kommen wir an einer Wiese mit zig Kängurus und einem Emu vorbei. Vera hat schon überlegt, ob dies eine Känguru Farm ist, da man soviele Kängurus auf einem Haufen selten sieht.
Bis zu unserem Campingplatz am Cheynes Beach ist die Strecke zwar schön grün, mit weiten Blicken und viel Buschland aber auch eintönig. Am Campingplatz angekommen, kochen wir erst einmal einen Kaffee, um am Strand Kaffee und Kuchen zu essen. Der Strand scheint haupsächlich dafür genutzt zu werden Angelboote ins Wasser zu lassen oder mit dem Auto am Strand entlang zu fahren. Da wir beides nicht machen, gehen wir über die nahe gelegenen Klippen zurück zum Platz. Angler lassen hier Teile ihrer Beute liegen, so daß die Möven um die Reste kämpfen.
Auf dem Rückweg sehen wir auch noch ein paar Eidechsen.
Der Campingplatz geht ohne Zaun direkt in den Busch über. Da das Gras auf den Stellplätzen regelmäßig gewässert und dem entsprechend frisch und grün ist, kommen die Kängurus und Kakadus der Gegend zur Dämmerung gerne vorbei, um zu grasen.
14.04.2024
Die nächsten zwei Tage wollen wir im nahe gelegenen Albany verbringen. Als erstes fahren wir aber über eine 2WD Piste, über die ich nie mit einem normalen Auto fahren würde, zu einer nahe gelegenen sehr schönen Bucht. Hier kann man sich sehr gut vorstellen mit dem SUP durch die Gegend zu paddeln. Auf dem Weg dahin begegnen wir auch noch dem freundlichen Gesellen und rechts.
Bevor es auf den Campingplatz geht fahren wir noch in den Torndirrup NP. Dort schauen wir uns als erstes die Natural Bridge und die Felslücke, die „The Gap“ genannt wird an. Wir waren hier schon mal vor 20 Jahren und seit dem hat sich viel verändert. Früher musste man selber über die Felsen klettern, jetzt gibt es Rollstuhl gerechte Wege. Dafür konnte ich vor 20 Jahren noch über die Natural Bridge laufen.
Der nächste Stop ist ein Blowhole. Leider ist der Seegang nicht hoch genug, daß Wasser aus dem Loch spritzt, aber wenn man sich dem Loch nähert, hört es sich an als ob ein großer Drache schwer atmet und es kommt regelmäßig ein starker Luftstoß aus dem Loch.
Als nächstes halten wir bei den Salmon Holes. In dieser Bucht schwimmen regelmäßig Schwärme von Lachs vorbei. Dem entsprechend stehen am Ufer viele Angler und hoffen auf ihr Glück. Einer hat auf jeden Fall zwei Lachse gefangen. Während wir auf die Bucht schauen entdeckt Vera einen dunklen Schatten im Wasser. Es ist auf jeden Fall ein großer Fisch, wahrscheinlich ein Hai. Nahe der hinteren Küste sehen wir auch noch zwei dunkle Vierecke schwimmen, die wahrscheinlich Stachelrochen sind. Außerdem entdeckt Vera wieder, wie überall, Eidechsen.
Auf unserem Campingplatz laufen die ersten Hasen rum, die ich in Australien gesehen habe, dabei sind sie hier eigentlich eine Pest. Dazwischen entdecken wir auch einen einzelnen Bandicoot.
Am Abend gehen wir zum nahe gelegenen Yachthafen und essen, wie es sich am Meer gehört, Fish & Chips mit Blick auf den Hafen und ein paar Pelikane.