Ålesund

27.09. & 28.09.2020 – Es ist am Morgen wolkenlos und somit kein Wetter, daß man im Auto verbringen sollte. Deswegen wollen wir noch mal am WoMo Stellplatz nachschauen, ob ein Platz frei geworden ist. Heute ist tatsächlich Abreisetag und so bekommen wir einen Stellplatz an der Wasserkante.
Wir wollen das gute Wetter natürlich nutzen und wandern zuerst einmal auf den Hausberg von Ålesund. Dazu geht es über 418 Stufen und einige Serpentinen steil den Berg hinauf. Oben wird man mit einem tollen Ausblick über das Stadtzentrum und die umliegenden Inseln belohnt. Die Gemeinde Ålesund liegt auf sieben Inseln.

Wie ihr auf dem Panorama sehen könnt, sind die Hurtigrouten von der aktuellen Coronasituation auch stark betroffen. Im Hafen liegen vier Schiffe vor Anker, darunter auch ein modernes Hybridschiff, welches in den Fjorden nur mit Strom fährt.

Unser WoMo Stellplatz ist in der Nähe des Binnenhafens, der zwischen zwei der Inseln von Ålesund liegt. Im Hintergrund seht ihr den Hausberg, den wir am Morgen bestiegen haben.

Beim bummeln durch die Stadt werden wir von einem Mann in Trachtenweste und mit Zylinder angesprochen. Es stellt sich heraus, daß er ein Bayer ist, der seit 39 Jahren in Norwegen lebt und normalerweise Touristentouren durch die Stadt führt. Er sagt, daß er diese Arbeit wirklich vermisst und fragt uns, ob wir nicht Interesse an einer privaten, unentgeltlichen Tour haben, was wir bejahen.
Bei unserer Tour lernen wir, daß Ålesund im Januar des Jahres 1904 abgebrannt ist. Durch diesen Brand wurde die gesamte Innenstadt zerstört. Die norwegische Regierung hat deswegen im Anschluss entschieden, daß in ganz Norwegen in Innenstädten neue Häuser nur noch aus Stein gebaut werden dürfen.
Einer der wichtigsten Helfer damals war Kaiser Wilhem II. Er hat, als er von dem Unglück hörte, sofort Hilfe zum Wiederaufbau geschickt. Ein Grund hierfür soll sein, daß er vorher gerne seinen Urlaub in Ålesund verbracht hat.
Aufgrund der Entscheidung der norwegischen Regierung wurde die gesamte Innenstadt durch Steinbauten wiederaufgebaut. Da zu dem damaligen Zeitpunkt der Jugendstil en vogue war, haben die 40 damit beauftragten Architekten die Gebäude im Jugendstil gebaut. Dies kann man auch heute noch überall sehen.

Ansonsten kann man überall in der Stadt Skulpturen und Kunst sehen. Wir sind der Meinung, daß Ålesund neben Bergen die schönste Stadt in Norwegen ist.

Wir bekommen auch noch einen praktischen Tip von unserem Führer: nämlich wo es die besten Fish & Chips gibt und das die nahe gelegenen Bänke mit Blick auf den Binnenhafen beheizt sind 🙂

Außerdem sehen wir eine der ersten Autofähren. Bei ihr wurde das hintere Gatter heruntergeklappt und die Autos sind dann durch die Holztüren bis zum Bug gefahren. Insgesamt passten 7 Autos auf diese Fähre. Heute dient sie als Ausflugsdampfer

Der Abend beschert uns einen schönen Sonnenuntergang der zu diesem schönen Urlaubstag perfekt passt.

Sonnenuntergang am Stellplatz

Am nächsten Morgen ist es etwas bedeckter, aber windstill und mit 18C angenehm warm. Ein perfekter Tag, um sich das 4 km und zwei Inseln entfernte Atlantikaquarium anzusehen. Der Weg dahin führt durch eine schöne Holzhaussiedlung (außerhalb der Innenstadt 🙂 ). Am Strand vor dem dem Aquarium findet Vera ein paar schöne Perlmuttschneckenhäuser.

Das Atlantikaquarium zeigt die Unterwasserfauna der norwegischen Küste. Einige der Fische sind echt häßlich aber insgesamt ist das Aquarium gut gemacht. Es gibt auch einen Außenbereich mit Ottern, Seehunden und Pinguinen, die am Nachmittag gefüttert werden. In einem sehr großem Aquarium mit Lachsen, Katzenhaien und Heibutt (sieht aus wie eine riesige, dicke Flunder) ist gerade ein Taucher dabei die Scheiben von Algen zu befreien. Das scheint es insbesondere einem Aal angetan zu haben.

Am Abend testen wir noch eine weitere Snackbude, bei der die Leute gestern Schlange gestanden haben. Das Essen dort war zwar gut aber nicht zu vergleichen mit den Fish & Chips vom Vortag.