Lübbenau Kahn- und Fahrradtour

Aus den unterschiedlichsten Gründen (keine Zeit, keine Lust, schlechtes / kein WLAN, Probleme mit dem Administrator-Zugriff auf die Webseite) bin ich in den letzten Tagen nicht dazu gekommen den Blog weiter zu führen. Darum nun hier etwas geballter Stoff 😉

Für den 21.07.2020 war den ganzen Tag hervorragendes Wetter voraus gesagt. Darum haben wir uns entschieden eine 5-stündige Kahnfahrt durch die Spreewaldfließe nach Wotschofska und zurück zu machen. Wotschofska ist mittlerweile ein Ausflugslokal, war aber im zweiten Weltkrieg ein Rückzugsort für die Einheimischen, da man nur mit dem Boot zu dem Ort gelangen konnte. Auch heute ist die einzige Alternative zum Boot ein Wanderweg auf dem man viele Brücken überqueren muss.

Der Spreewald und die Fließe sind nach der Eiszeit entstanden. In diesem Gebiet ist aus Gletscherablagerungen eine einzigartige Mischung aus Geröll und sandigem Boden entstanden, die die Spree gezwungen hat mit vielen kleinen Seitenarmen (Fließe) durch das Gebiet zu strömen. Die Fließe sind im Schnitt nur einen Meter tief somit fällt es schwer hier zu ertrinken 😉

Die Orte im Spreewald (z.B. Lehde, Leipe) sind erst seit einigen Jahren mit dem Auto erreichbar. Darum sind die Häuser alle zu den Fließen hin ausgerichtet, haben fast alle einen eigenen Anleger und auch der Briefkasten ist an der Wasserseite. Dem entsprechend wird die Post auch mit dem Kahn zugestellt und viele Güter werden mit dem Kahn transportiert.

Im Winter wird der Wasserstand um 30-40 cm durch Anstauung gehoben, wodurch die vielen Wiesen geflutet und gleichzeitig gedünkt werden. Falls es mal gefrieren sollte, ist der Spreewald ein riesiges Schlittschuhgelände. Wegen dieser Überflutungen werden besondere Heuhafen gebaut (siehe Titelbild) die ca. 30 cm über dem Boden ein Gestell haben, damit das Stroh nicht im Wasser steht. Nun ein paar Impressionen dieser Tour:

Unsere Tour startete bereits kurz vor 10:00. Zu dem Zeitpunkt war es auf den Fließen noch relativ leer und man konnte die absolute Stille des Spreewaldes genießen. Am Nachmittag waren insbesondere um Lehde dann aber sehr viel mehr Menschen unterwegs mit Leih-Kajak, Leih-Kanu und viele Kurz-Kahntouren. Dem entsprechend voll waren dann auch die Kreuzungspunkte, was ganz spannend war, da insbesondere die Führer der Leihboote meistens keine Ahnung hatten, wie man so ein Boot steuert.

Auf dem Rückweg von der Kahntour haben wir dann noch diese Storchenfamilie in der Nähe unseres Campingplatzes entdeckt

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Nach diesem angenehmen Kahntourtag wollten wir am nächsten Tag (22.07.2020) noch ein wenig sportlich sein und mit dem Fahrrad den Spreewald erkunden. Das Fahrradnetzwerk ist hier sehr gut ausgebaut und auch gut beschildert. Unsere erste Strecke ging zum Nachbau einer alten Slawenburg in der Nähe von Raddusch. Diese war aber leider wegen Instandsetzungsarbeiten nicht zugänglich, obwohl ein großes Plakat verkündete, dass ab Sommer 2020 wieder geöffnet sei. Vielleicht wußten die Verantwortlichen nicht so genau, wann der Sommer 2020 ist 😉

Slawenburg

Von der Slawenburg aus ging’s dann weiter zum Ort Burg. Der Weg dorthin war sehr schön entlang Teichen und Feldern aber der Ort selbst war relativ langweilig. Dafür gab es zur Stärkung am Hafen von Burg Plinse mit Apfelkompott.

Danach fuhren wir entlang von Fließen und Feldern zum Ort Leipe, den wir uns auch noch mal vom Wasser aus mit einer 1-stündigen Kahnfahrt angesehen haben.

Zurück in Lübbenau haben wir dann noch schnell was für „Auf-den-Grill“ gekauft und hatten am Ende auf dem Campingplatz 60 km mehr auf dem Tacho. Damit sind wir auf dieser Reise bisher mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Wohnmobil gefahren 🙂