McCarthy – Valdez

Nach dem Frühstück wollen wir uns die alte Kupfermine Kennecott ansehen. Eigentlich sollte laut einem Schild regelmäßig ein Busshuttle für 5$ pro Person von der Fußgängerbrücke bis zur 4,6 Meilen entfernten Mine pendeln. Leider kommt keiner vorbei. Dafür verrät uns eine Busfahrerin, die den Shuttlebus zwischen der Brücke und dem Ort McCarthy fährt (ist immerhin ca. 800 Meter weit weg), das immer um Halb ein Shuttle von McCarthy aus zur Mine fährt. Wir haben noch Zeit und spazieren gemütlich in den Ort, wo tatsächlich punkt 10:30 ein Shuttlebus kommt, der interessanterweise sogar umsonst ist.

Von der Haltestelle des Busses kann man sich die Mine ansehen und zu einem der beiden nahe gelegenen Gletscher wandern (ca. 3,5 Meilen eine Richtung). Wir wollen / müssen heute aber noch Strecke machen und schauen uns deswegen nur die Mine an.

Wieder zurück am Auto, machen wir uns auf den Weg zu Hafenstadt Valdez. Von dort würden wir gerne die Fähre nach Whittier nehmen. Da wir hier aber absolut keine Netzabdeckung haben, können wir im Vorfeld nicht schauen, ob es geht. An der Tazlina River Bridge sehen wir zunächst einen Adler am Uferrand sitzen und dazu jede Menge Angler mit ihren Booten. Interessant ist, dass an einer Seite des Flusses Männer der Reihe nach mit einem Käscher in die Strömung steigen, ein paar Meter mit der Strömung laufen und dann wieder heraus kommen. Scheinbar wird so Lachs gefangen.

Die Strecke führt durch schöne Täler entlang schneebedeckter Berge, an einem Gletscher vorbei, über den Thomson Pass in die Meeresbucht von Valdez. Die gebogene Stange auf dem Foto vom Pass ist übrigens keine Laterne, sondern eine Markierung für Schneeräumer, um die Straße zu finden. Ihr könnt euch anhand der Höhe also vorstellen, wieviel Schnee hier im Winter fällt.

Am Hafen stellen wir fest, dass wir leider die Strecke wieder zurück fahren müssen, da die nächste Fähre erst am Dienstag, also in drei Tagen fährt. Dafür finden wir einen schönen Campingplatz mit Blick auf ein Vogelschutzgebiet und sehen direkt einen Weißkopfseeadler kreisen. Er landet in einem nahen Baum und wird von einer todesmutigen Krähe angemacht (aber nur kurz 😉 )

Von der langen Fahrt etwas schlapp, beschließen wir essen zu gehen, anstelle selber zu kochen. So kommt Vera in den Genuss frischen Lachses. Auf dem Rückweg schlendern wir am Hafen entlang und sehen ein paar Adler kreisen, sowohl Weißkopfseeadler als auch „normale“ Adler. Beim näher kommen sehen wir, dass sie die Fischreste fressen, die die Angler entlang einer Rutsche in ein Bassin werfen.

Fangfrischer Fisch 🙂
Weißkopfseeadler und „normaler“ Adler

Es gibt hier zur Zeit scheinbar so etwas wie ein Angler-Derby. Auf jeden Fall hängen die Angler ihre Fische an Haken, um sie zu dokumentieren und anschließen wird die Größe vermessen. Der Große auf dem Titel-Foto ist übrigens 52 Zoll (1,32 Meter) groß.

Ausstellung des Tagesfangs
Ausgewachsener Heilbutt

Am Abend erfahre ich von meinen Geschwistern, dass meine Mutter friedlich entschlafen ist. Es war also die richtige Entscheidung nicht weiter nach Kanada zu fahren, denn so können wir rechtzeitig zur Beerdigung nach Hause kommen.