1. Woche: Anreise & Sydney

29.01.2024 – 31.01.2024
Endlich geht es los. Um 08:00 hole ich den Mietwagen ab, den wir aufgrund der unsicheren Lage mit den Bahnstreiks schon vor ein paar Wochen gemietet haben. Dann noch ein letztes Mal Mettbrötchen für die nächsten 6 Monate gefrühstückt, alle Fenster und Türen überprüft und ab geht es Richtung Frankfurter Flughafen. Wir haben noch Zeit, da unser Flieger erst um 18:15 startet. Deswegen machen wir noch einen Zwischenstopp in Bad Honnef, um uns von Freunden bei einem Kaffee zu verabschieden.

Am Flughafen lief alles problemlos (bei der Anzahl an Kameras & Pads/Rechner die wir dabei haben nicht immer der Fall), so daß wir noch Zeit hatten in der Lounge einen Sekt auf die Reise zu trinken und kleine Snacks zu uns zu nehmen.

Pünktlich um 18:15 geht’s dann auch los Richtung Incheon / Seoul. Die Entscheidung mehr Geld für die Business Tickets auszugeben, hat sich für uns völlig gelohnt. Die Sitze lassen sich auf Knopfdruck in eine Liegefläche mit 1,96 m Länge umwandeln und sowohl der Service, als auch das Essen sind ausgezeichnet. Da wir über Nacht fliegen und dank der Sitze sogar ich schlafen kann, kommen wir recht erfrischt in Incheon gegen Mittag an.

Viel kann man in dem Flughafen nicht machen, also verbringen wir viel der 6 Stunden Wartezeit auf den nächsten Flieger in der Lounge. Ich hatte ja im Technik verliebten Südkorea auf ein paar HighTech Shops gehofft, wurde aber leider enttäuscht. Dafür habe ich einen Roboter gefunden, der einem das Handgepäck bis zum Gate gefahren hat.
Unser nächster Flieger nach Sydney ist ein A380 und wirklich beeindruckend riesig, wenn man ihn am Gate stehen sieht. Leider war hier die Liegefläche ein paar cm kleiner als in unserem ersten Flieger, aber ich konnte immer noch einigermaßen schlafen. Es gab nur einen kleinen Aufreger in der Nacht, als ich aufs Klo musste und meine Brille nicht finden konnte. Sofort haben zwei nette Stewardessen mit mir alles rings um den Sitz mit Handylampen untersucht, konnten die Brille aber nicht finden. Um die anderen Passagiere nicht zu wecken, wollten wir dann am Morgen noch mal schauen, wenn es hell ist und alle wach. Bei dieser zweiten Suche konnten wir die Brille dann glücklicherweise finden, in dem wir die Sitzfläche hochgeklappt haben und die Brille in einem kleinen Spalt neben der Stuhlmechanik gefunden haben. Keine Ahnung, wie sie da hingekommen ist.

Dadurch das wir zweimal nachts geflogen sind und der Zeitunterschied zwischen Südkorea und Sydney nur 2 Stunden beträgt, sind wir körperlich bereits einigermaßen gut in der Zeitzone angekommen, als unser Flieger kurz nach 08:30 in Sydney ankommt. Bei der Einreise, Gepäckabholung und Zoll läuft alles wie am Schnürchen, so daß wir bereits kurz nach 09:00 auf dem Weg zum Hotel sind. Da die Check-in Zeit erst um 14:00 ist, genehmigen wir uns in der Nähe des Hotels erst einmal ein Frühstück in einem Cafe auf einer Dachterasse, daß uns das Hotel empfohlen hat. Kurz nach 12:00 können wir glücklicherweise bereits einchecken und machen erst einmal einen halbstündigen Powernap.

Danach müssen wir erst einmal unsere steifen Knochen bewegen und machen einen langen Spaziergang entlang des Botanischen Gartens bis zum Opernhaus und durch eine Einkaufsstraße wieder zurück zum Hotel, wo uns bereits um 21:00 die Augen zu fallen und wir ins Bett gehen.

01.02.2024
Nach 11 Stunden Schlaf sind wir nun wirklich in der Sydney Zeitzone angekommen. Als erstes gehen wir zum Corduroy Cafe, einem kleinem Straßencafe in der Nähe das hervorragende Bewertungen hat. Die Einwohner von Sydney lieben es, zum Frühstück zu gehen. Meistens gibt es irgendetwas mit, oder auf Toast. In diesem Cafe scheinen sich die Berufstätigen der Gegend zu treffen und Cafe und Toast zum mitnehmen zu holen. Auf ein paar Picknickbänken kann man auch vor Ort frühstücken. Die Toasts und der Kaffe sind hervorragend. Was uns aber am meisten fasziniert: es herrscht immer reger Andrang, so daß ständig ca. 15+ Menschen auf ihrer Bestellung warten. Obwohl der Kassierer außer der Bestellung nichts nachfragt, kann er trotzdem jede Bestellung einer Person zuordnen und bringt sie der wartenden Person. Er muss ein phänomenales Gesichtergedächtnis haben.

Nach dem Frückstück machen wir uns auf den Weg nach China Town. Hier gibt es unter anderem den Hays Market, in dem man Touristen Gedöns relativ günstig kaufen. Natürlich gibt es, wie in jedem China Town auf der Welt, auch ein Eingangstor zur China Town. Ansonsten gibt es hier nicht viel spannendes zu sehen. Wir werden allerdings am Sonntag noch mal kommen, da hier dann das chinesiche Neujahrsfest gefeiert werden soll.


Als nächstes geht’s nach Cockatoo Island, einem ehemaligen Strafgefangenenlager im Hafen von Sydney. Für den Nahverkehr in Sydney (inkl. der Hafenfähren) gibt es ein sehr bequemes System: man bucht sich beim Start einer Fahrt mit seiner Kreditkarte (geht auch mit Apple Pay, Google Pay etc.) an einem Lesegerät ein und am Ende der Fahrt wieder aus. Das System berechnet dann jeweils den günstigsten Tarif. Nach einem Höchstwert von $17,80 (am Wochenende und Feiertagen $8,90) pro Tag und $50 pro Woche, sind alle weiteren Fahrten in diesem Zeitraum umsonst
Cockatoo Island ist leider nicht so interessant, wie ich gedacht habe. Es stehen zwar noch viele der alten Gebäude und es gibt auch noch einige Industriehallen aus der späteren Nutzung der Insel, aber insgesamt muss man hier nicht unbedingt gewesen sein.


Am Abend fahren wir vom Circular Quay zur anderen Seite des Sydney Harbours, um von dort die Skyline samt Oper in der blauen Stunde zu fotografieren.

02.02.2024
Heute wollen wir den Pacific Coastal Trail von Bondi Beach nach Coogee Beach wandern. Von unserem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs dauert die Fahrt mit dem Bus zum Bondi Beach 1 Stunde. Als wir dort ankommen ist der Strand noch recht leer und wenig Surfer sind im Wasser. Aber im Icebergs Pool sind bereits einige Menschen. Viele scheinbar nur um ein instagrammable Foto von sich mit der Wellengischt zu machen.

Der Icebergs Pool ist zwar aufgrund seiner Lage am Bondi Beach einer der Bekanntesten, aber diese Art Pools gibt es fast an jedem Strand. Sie sind für die Menschen gemacht, die nicht gerne in die Brandung gehen, oder Angst vor den Meeresbewohnern haben. Das Wasser im Pool ist Meerwasser und die meisten Pools sind so gebaut, daß bei Flut auch Meerwasser ins Becken schwappt. Viele dieser Pools (außer dem Icebergs Pool) kann man umsonst benutzen.

Wir wandern erst einmal entlang der Küste Richtung Süden. Am Bronte Beach haben wir uns dann eine Abkühlung verdient und springen dort in den Meerespool (ihr könnt ja mal schauen, ob ihr mich findet :-). Das Wasser ist mit 22°C erstaunlich erfrischend, die Erfrischung hält bei 28°C Lufttemperatur leider nicht all zu lang.


Kurz hinter Bronte liegt der Waverley Friedhof. Er gilt als der Friedhof mit dem besten Blick in Sydney, scheint aber nur noch begrenzt genutzt zu werden, da die meisten Gräber mehr als 100 Jahre alt sind.

Nach einem kleinen Spaziergang über den Friedhof machen wir einen Getränkestop im Clovelly Bowling Club. Mit Bowling ist hier nicht die amerikanische Variante mit 10 Kegeln gemeint, sondern eher eine Art Langstreckenboule auf Gras. Auch hier wird zunächst eine kleine Kugel weggerollt und dann versuchen zwei Manschaften ihre großen Kugeln in die Nähe der Kleinen zu rollen.


Der nächste Stop ist am Clovely Beach. Hier hat man eine schmale Bucht an beiden Seiten bis kurz vor dem Strand einbetoniert. Dadurch ist eine Art „natürliches“ Wellenbad entstanden.
In Coogee Beach angekommen, nehmen wir einen Bus zur Watson Bay. Von hier aus kann man die Mündung des Sydney Harbours und Manly auf der anderen Seite des Sydney Harbours sehen. Außerdem kann man in Doyles Garden Bar schön mit Blick über den Hafen in Richtung Sydney Skyline sitzen. Leider hat es sich im Laufe des Nachmittags zugezogen, wodurch wir nur einen trüben Blick haben. Wir essen sehr leckere Fish & Chips und fahren dann mit der Fähre zurück zum Circular Quay. Zurück im Hotel stellen wir dann fest, warum 99% der verkauften Sonnencreme den Faktor 50+ hat, denn wir haben mit unserer 30+ Sonnencreme an einigen Stellen einen Sonnenbrand bekommen.

03.02.2024
In den letzten Tagen sind wir jeweils zwischen 15 und 20 km gelaufen, deswegen lassen wir es heute etwas ruhiger angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Auffüllen unsere Getränkevorräte spazieren wir in den Botanischen Garten und suchen uns eine Bank im Schatten mit schönem Blick. Während Vera liest, nutze ich die Zeit um diesen Blog zu schreiben.

Am Nachmittag spazieren wir dann durch „The Rocks“, einem kleinen Stadteil zwischen der Harbour Bridge und dem Circular Quai. Hier standen früher viele Lagerhäuser, die während des Baus der Harbour Bridge zum Teil zerstört wurden. Nach der Fertigstellung der Brücke hat die Stadt entschieden die restlichen alten Gebäude zu erhalten und dort Kultur- und Gastronomiebetriebe anzusiedeln. Beim bummeln durch die Gassen bekommt man einen guten Eindruck, wie es hier früher mal ausgesehen haben könnte.

Für ein Tagesausklangsbier gehen wir dann noch zu einem „Geheimtipp“. Die Jugendherberge am Rande von The Rocks hat eine Dachterasse mit Bar, von der man über die Dächer von The Rocks bis zur Oper blicken kann. Leider war heute ein Kreuzfahrtschiff im Weg.

04.02.2024
Nach einem ausgiebigen Sonntagsfrühstück machen uns noch mal auf dem Weg nach China Town, da wir eine Ankündigung gesehen haben, daß dort heute das chinesische Neujahrsfest schon mal für Kinder gefeiert werden soll (das richtige Neujahrsfest ist erst nächste Woche glaube ich). Leider konnten wir keine Anzeichen eines Festes finden. Dafür haben wir doch noch Kaufgelüste bekommen und wir waren im Hays Market shoppen. Ich habe mir einen Hut gekauft, da die Sonne hier wirklich knallt und Vera ein paar schicke T-Shirts.
Danach sind wir über einen Platz mit vielen kleinen Restaurants Richtung Darling Harbour gegangen. Auf dem Weg liegt der chinesische Garten der Freundschaft, wo wir diese netten Gesellen am Wegesrand getroffen haben.

Von der Westseite des Darling Harbour hat man einen guten Blick auf die Skyline von Sydney. Außerdem findet man dort das MuSeaum, in dem viele Austellungen rund ums Meer und die Schiffahrt sind. Wir sind auf den frei zugänglichen Leuchtturm geklettert, um die Aussicht zu genießen.

Vom Darling Harbour sind wir dann per Fähre zu Rose Bay gefahren. Dort ist ein Flughafen für Wasserflugzeuge, mit denen man Rundflüge über Sydney machen kann. In der dazu gehörigen Bar haben wir ein kühles Bier genossen und den Wasserflugzeugen beim starten und landen zugesehen.

Zum Ausklang des schönen Tages sind wir zurück nach China Town gefahren und haben dort, an dem oben beschriebenen Platz, in einem sehr leckeren Thai-Restaurant zu Abend gegessen. Anders, als der Name sagt, gibt es hier viele asiatischen Küchen (verschiedene chinesische Varianten, Vietnamesisch, Koreanisch, Thai, Japanisch).